„Wir stellen die Interessen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in den Mittelpunkt unserer Arbeit“, betonte der neue Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen Unterfranken (AfA Unterfranken) bei seiner Vorstellung. Dabei gehe es um ganz konkret gelebte Solidarität, aber auch für bessere Politik für abhängig Beschäftigte, Handwerker und Mittelständler.
Konkret wird sich die AfA Unterfranken für die Beschäftigten der US Army, weiterer Betroffener und Kleinunternehmen einsetzen. „Wir wollen nicht, dass die Zeche für die Kosteneinsparung bei der US Army die Beschäftigten zahlen müssen. Wir wollen, dass sie auch nach dem Abzug „Gute Arbeit“ haben“, so Hugo Ennemoser aus Schweinfurt. Ähnlich werde sich die AfA Unterfranken für die Beschäftigten des Kugellager-Hersteller „Gebrüder Reinfurt“ einsetzen und mit den Beschäftigten und der IG Metall seit an seit für die Arbeitsplätze in Rimpar kämpfen. „Wir wollen keine Verlagerung in ein Billiglohnland, die 110 Arbeitsplätze gefährdet und auch wirtschaftlich keinen Sinn macht, was ein Gutachten belegt hat“, so Gerhard Glaser, Vorsitzender der AfA Würzburg Land.
Neben den Resolutionen zu aktuellen Brennpunkten in Unterfranken beriet die AfA Unterfranken auf ihrer Konferenz in Schweinfurt auch über allgemeine Arbeits- und Sozialpolitik. „Seit Jahren kämpfen wir für einen gesetzlichen und flächendeckenden Mindestlohn. Einzelne Verbesserungen haben wir schon erreicht, aber noch nicht genug“, sagte Bernd Rützel. Daneben stellte sich die AfA Unterfranken auch gegen die Leiharbeit in dieser Form. „Lohn- und Sozialdumping, wie es Arbeitgeber mit Leiharbeit oder auch Werkverträgen betreiben, können wir in Unterfranken, Bayern und Deutschland nicht weiter zu lassen“, so Rützel weiter.
Insgesamt müsse es in Deutschland und Europa zu einer gerechteren Verteilung kommen. „Wir unterstützen die Forderungen der Gewerkschaften nach 6,5 Prozent mehr Lohn. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben nicht nur in der vergangenen Krise auf Lohn verzichtet, sondern seit Jahren sinken die Reallöhne und damit die Binnennachfrage in Deutschland“, so Marietta Eder. Diese Situation sei nicht nur in Deutschland ein Problem, sondern auch für die Gesamtwirtschaftslage in Europa.
Auf der Tagesordnung stand auch die Neuwahl des Vorstandes. Neuer Vorsitzender ist Bernd Rützel aus Gemünden. Seine Stellvertreterinnen sind Marietta Eder aus Schweinfurt und Simone Ennemoser aus dem Landkreis Schweinfurt. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden auch Richard Brand aus dem Landkreis Würzburg, Jürgen Hennemann aus dem Landkreis Hassberge und Volker Peter aus dem Landkreis Main-Spessart gewählt. Hugo Ennemoser aus dem Landkreis Schweinfurt wird die AfA auch künftig im Bezirksvorstand der UnterfrankenSPD vertreten. Zu weiteren Beisitzern wurden Niyazi Akcay, Eckhard Beck, Bernd Bieber, Klaus Böwer, Hugo Ennemoser, Thoralf Eppen, Gerhard Glaser, Susanne Hulsch, Paul Hümmer, Steffen Klappenberger, Marco Maiß, Kathrin Müller, Ottmar Röhner, Marc Schenk, Harald Schmid, Werner Strätz und Freddy Wiebusch gewählt.