Barrierefreiheit – Inklusion – Gleichstellung

05. Dezember 2017

Vor 25 Jahre initiierte die UNO den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, um auf die Menschen mit Behinderung und deren Anliegen aufmerksam zu machen.

Die Arbeitsgemeinschaft „Selbst Aktiv - Menschen mit Behinderungen in der Bayern SPD“ im Bezirk Unterfranken hat dieses Jahr wieder den Aktions- und Gedenktag in Schweinfurt erfolgreich durchgeführt.

„Jeder Mensch, ob mit oder ohne Behinderung, ist für unsere Gesellschaft wichtig. Daher sollen Beiträge behinderter Menschen für die Gesellschaft genauso wie die eines Menschen ohne Behinderung, beachtet sowie die Umsetzung von internationaler Normen und Standards gefördert werden. Dieser internationale Tag der Menschen mit Behinderung dient dazu, das Bewusstsein der Menschen für diese Thematik zu schärfen“ so die Arbeitsgemeinschafts-Vorsitzende Cristina Lange aus Aschaffenburg.

An einem trotz Kälte schönen Tag zeigten sich die Schweinfurter offen und interessiert. Die Europaabgeordnete Kerstin Westphal, mehrere Stadträte und viele interessierte Bürgerinnen und Bürger kamen zum Infostand, wobei ein sehr aktiver Austausch mit den Passanten, besonders mit Betroffenen, ihren Angehörigen und Betreuern stattfand. Es war allenthalben wahrzunehmen, dass die Betroffenen mit vielen Vorurteilen und Barrieren im täglichen Leben zu kämpfen haben.

Tag der Menschen mit behinderung 2017
Auch in diesem Jahr war die AG SelbstAktiv wieder beim "Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung" mit aktiv.

Obwohl die Rechte der Menschen mit Behinderung in der UN-Behindertenrechtskonvention verbrieft sind, sieht die Realität ganz anders aus, insbesondere bei den Themen Schule, Arbeit und Barrierefreiheit. So besucht nur jedes vierte Kind mit besonderem Förderbedarf eine Regelschule. Während die Arbeitslosenzahl der Gesamtbevölkerung im November auf 5,3 % gesunken ist, ist sie für Menschen mit Behinderung auf 12,4 % gestiegen. „In vielen Bereichen sind Menschen mit Behinderung immer noch nicht Teil unserer Gesellschaft. Sie werden von der gesellschaftlichen Teilhabe durch Sonderwelten und Barrieren ausgeschlossen. Solange dies nicht erkannt und bekämpft wird, werden Menschen mit Behinderung nicht in vollem Umfang am gesellschaftlichen Leben, im Bildungssystem und am Arbeitsmarkt gleichberechtigt teilhaben können!“ so Lange.

Auch in den Medien würde oft immer noch auf klischeehafte Sprachbilder zurückgegriffen. Es würde von „Helden, die ihr Schicksal trotz Behinderung“ meisterten oder von „Opfern“ die unser Mitgefühl verdienten, gesprochen. „Beides entsprecht weder dem Selbstbild vom Menschen mit Behinderungen noch dem Gedanken der Inklusion,“ so Cristina Lange.