SPD-Tourismusexpertin Martina Fehlner fordert Konzept für nachhaltigen Tourismus, Ausbau der Barrierefreiheit und Versorgung mit schnellem Internet
Im Jahr 2016 war Bayern als Reiseziel so beliebt wie nie zuvor. Nach den aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes registrierte der Freistaat zwischen Januar und Dezember des vergangenen Jahres 35,4 Millionen Gästeankünfte und 90,8 Millionen Übernachtungen.
Das Plus von 3,5 bzw. 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr beschert dem Freistaat erneut ein Rekordergebnis. Auch Unterfranken legt mit 3,2 Prozent mehr Ankünften (2,9 Mio.) und 0,1 Prozent mehr an Übernachtungen (7 Mio.) im bayernweiten Vergleich noch einmal zu.
„Mit diesen Zahlen ist Bayern auch 2016 wieder das beliebteste Reiseziel in Deutschland. Es freut mich natürlich besonders, dass sich die Zahlen auch in Unterfranken weiter gut entwickelt haben“, so Martina Fehlner, tourismuspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion. „Das haben wir vor allem den engagierten Leistungsträgern vor Ort zu verdanken, die alles dafür tun, dass sich die Gäste bei uns in Bayern wohlfühlen.“
Das touristische Erfolgsjahr 2016 spiegelt sich auch in den hervorragenden Ergebnissen für die Stadt Aschaffenburg wider, die fast 20 Prozent mehr Gästeankünfte (95.277) und 13,2 Prozent mehr Übernachtungen (172.643) verzeichnete. Im Landkreis Aschaffenburg fällt die Bilanz allerdings wesentlich geringer: zwar gibt es ein Plus von +1,8 % Ankünften (255.188), dafür aber ein Minus von -8,1 % Übernachtungen (493.803). Für den Landkreis Miltenberg weist die Statistik einen Zuwachs von 0,6 Prozent bei den Gästen (156.920) und 1,1 Prozent bei den Ankünften (293.591) aus.
Anlässlich der heute veröffentlichten erfreulichen Tourismuszahlen für Bayern fordert die SPD-Tourismusexpertin weitere notwendige Weichenstellungen im Bayern-Tourismus: „Die hervorragenden Zahlen sollten jetzt aber auch Ansporn sein, weitere Anstrengungen beispielsweise beim Ausbau der Barrierefreiheit, der Förderung des Tourismus im ländlichen Raum und der Weiterentwicklung eines naturnahen, nachhaltigen Tourismus anzupacken.“
Zwar ist die Zahl der Übernachtungen im Freistaat im vergangenen Jahr erneut angestiegen, trotzdem müsse man die Zukunft und hier vor allem den demographischen Wandel und den Klimawandel verstärkt im Blick haben, so Fehlner. „Wir brauchen ein schlüssiges Gesamtkonzept für die nachhaltige Tourismusentwicklung in Bayern. Es müssen konkrete Maßnahmen getroffen werden, um beispielsweise die betroffenen Mittelgebirgs- und Alpenregionen dabei zu unterstützen, sich unabhängiger vom Schnee zu machen und Alternativangebote zu entwickeln.“
Im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel spiele der Aspekt der Barrierefreiheit auch im Tourismus eine wichtige Rolle. Dies gilt insbesondere für Beherbergungsbetriebe, bei Verkehrsmitteln und öffentlichen touristisch relevanten Einrichtungen. Fehlner: "Bayern muss ein Reiseziel für alle sein. Wichtig ist daher auch die Schaffung von Angeboten barrierefreier touristischer Aktivitäten, wie zum Beispiel barrierefreier Wegenetze. Hier muss die Staatsregierung entsprechende Anstrengungen unternehmen, um den Ausbau zügig voranzutreiben und zu fördern!"
Ein Schwerpunkt beim Tourismus sollte zukünftig auch auf weniger entwickelte, ländliche Regionen gesetzt werden, in denen touristisches Potenzial vorhanden ist. Die Schere der Lebens- und Arbeitsbedingungen auf dem Land und in der Stadt gehe in einigen Regionen Bayerns immer weiter auseinander. Der Funktionsverlust des ländlichen Raums schreite voran: „Die örtliche Infrastruktur dünnt in ländlichen Gebieten aus, das ÖPNV-Angebot geht zurück, Gasthäuser schließen, die junge Bevölkerung wandert ab“, mahnt die Tourismuspolitikerin. „Ein funktionstüchtiger ländlicher Raum mit lebendigen, authentischen Dörfern, intakter Natur und Landschaft sowie einer für Urlauber attraktiven Infrastruktur ist die Basis für erfolgreichen Tourismus in diesen Gebieten!“
Dazu gehöre auch, Bayern konsequent für die digitale Zukunft fit zu machen. „Die Versorgung mit schnellem Internet vor allem im ländlichen Raum lässt immer noch sehr zu wünschen übrig. Gerade für die touristischen Leistungsträger vor Ort ist dies aber ein entscheidender Standortfaktor!“, so Fehlner.