Fehlner und Rosenthal fordern weiterhin transparentes Verfahren unter Beteiligung der Bürger
Nach einer ersten Gesprächsrunde mit betroffenen Bürgermeistern, Verbänden, Organisationen und Vereinen im November hatten die SPD-Landtagsabgeordneten Martina Fehlner und Georg Rosenthal einen umfangreichen Fragenkatalog an das Bayerische Umweltministerium geschickt. Jetzt haben sie die Antworten erhalten, die die offenen Fragen zum Projekt „Möglicher dritter Nationalpark im Spessart?“ zum Teil beantworten.
Daraus geht hervor, dass auch die Staatsregierung eine endgültige Festlegung auf einen Standort für einen dritten Nationalpark in Bayern noch offen lässt.
Rosenthal und Fehlner bedauern, dass Aussagen zur endgültigen Gebietsabgrenzung eines möglichen Nationalparks im Spessart und zum Thema Chancen für den Tourismus bzw. touristische Impulse für die gesamte Region noch nicht beantwortet wurden. Allerdings entkräften die Antworten des Ministeriums auch einige Argumente der Nationalparkgegner, beispielsweise was die Brennholzversorgung der Bevölkerung, das Wege- und Sammelrecht und die Zukunft der Holzwirtschaft im Spessart angeht. Auch das Ministerium setzt auf den Dialog mit allen Beteiligten. Dies entspricht dem, was die beiden SPD-Politiker von Anfang an gefordert haben.
Fehlner und Rosenthal erwarten, dass Umweltministerin Scharf bei der Gesprächsrunde am 10. Februar in Aschaffenburg weitere Fakten und Zahlen für den Spessart mit im Gepäck hat. Sie begrüßen dieses Gesprächsangebot der Umweltministerin ausdrücklich und sind gespannt, wie sie auf die ablehnende Haltung ihrer CSU- Landtagskollegen Winter und Kreutzer reagieren wird.
Die beiden SPD-Abgeordneten bleiben nach wie vor offen in ihrer Einschätzung des Vorhabens. Eine Entscheidung kann es ihrer Meinung nach erst geben, wenn sämtliche Vor- und Nachteile eines eventuellen Nationalsparks im Spessart gegeneinander abgewogen sind und alle Beteiligten ausreichend Gelegenheit hatten, sich zu äußern und ihre Argumente in den Entscheidungsprozess einzubringen.
„Mir geht es um ein transparentes, offenes Verfahren unter Beteiligung der Bürger. Die Argumente für und wider müssen auf den Tisch.“ betont Georg Rosenthal, Betreuungsabgeordneter für den Stimmkreis Main-Spessart. „Insbesondere sollte man in den Prozess auch die Forschungsergebnisse von Nationalpark-Experten wie Prof. Dr. Hubert Job vom Lehrstuhl für Geographie und Regionalforschung der Universität Würzburg einbeziehen, der unter anderem die regionalökonomischen Effekte von National- und Naturparks erforscht."
Seine Aschaffenburger Kollegin Martina Fehlner würde sich persönlich wünschen, dass, wenn es zu einer Entscheidung für den Spessart kommt, alle gemeinsam an einer möglichst einvernehmlichen Lösung für die optimale Umsetzung der Pläne arbeiten werden. „Denn uns allen geht es letztlich nur um eines: Die Sicherung der natürlichen Ressource Wald und die nachhaltige Nutzung für die Bevölkerung in der Region als wichtiger Naherholungsraum“, so die SPD-Politikerin.