Der SPD-Bezirksvorstand zur drohenden Schließung des Schaeffler-Werks Elfershausen

21. November 2016

Der Vorstand der UnterfrankenSPD hat am Freitag ein Schreiben zur drohenden Schließung des Schaeffler-Werks in Elfershausen an Staatsministerin Ilse Aigner gesandt. Die unterfränkischen Bundestags- und Landtagsabgeordneten machen damit ihren Widerstand gegen die Aufgabe des Standorts Elfershausen deutlich und fordern Frau Aigner auf, sich für den Erhalt der rund 270 Arbeitsplätze einzusetzen.

Der Brief im Wortlaut

Sehr geehrte Frau Staatsministerin,

aufgrund der geplanten Schließung des Schaeffler-Werkes in Elfershausen, über die Sie bereits von Landrat Thomas Bold informiert wurden, möchten wir uns heute im Namen der UnterfrankenSPD und als unterfränkische SPD-Landtags- und Bundestagsabgeordnete an Sie als zuständige Wirtschaftsministerin wenden. Wir möchten Sie eindringlich bitten, sich in die Verhandlungen zwischen Unternehmen und Belegschaft einzuschalten und sich vehement für den Erhalt des Schaeffler-Standortes Elfershausen einzusetzen.

Wir wenden uns als SPD-Politikerinnen und -Politiker entschieden dagegen, dass bis Ende 2017 rund 270 Arbeitsplätze an andere Standorte im In- und Ausland verlagert werden sollen, zumal Zahlen und Qualität im Werk Elfershausen stimmen.

Die Verantwortlichen bei Schaeffler müssen unserer Überzeugung nach -bei allem berechtigten Gewinn- und Erfolgsstreben- ihrer sozialen Verantwortung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, deren Familien und gegenüber der Region gerecht werden.

Seit bereits zehn Jahren arbeiten die Beschäftigten in Elfershausen statt 35 Wochenstunden fünf Stunden mehr, ohne für diese fünf Mehrstunden pro Woche bezahlt zu werden. Hinzu kommt, dass es einen Standortsicherungsvertrag bis 2020 gibt und das Unternehmen erst kürzlich einen zweistelligen Millionenbetrag investierte bzw. momentan sogar noch mehrere Millionen in eine neue Schleiflinie investiert.

Es ist den Beschäftigten nicht zu verdenken, dass sie sich nach dieser überaus langwährenden, außerordentlichen Opferbereitschaft, die diese in der Überzeugung an den Tag gelegt hatten, so dauerhaft den Standort mit erhalten zu können, nun überrumpelt und vor den Kopf gestoßen fühlen.

Sie kennen die ländlich geprägte Region im Landkreis Bad Kissingen, Sie kennen die Stärken, aber auch die Schwächen der Region und können daher sicherlich ermessen, was die Schließung eines Werkes und die Verlagerung von 280 Arbeitsplätzen für die Beschäftigten, deren Familien und für eine kleine Marktgemeinde wie Elfershausen bedeuten würde. In der Region gibt es schon heute kaum Industriearbeitsplätze, der Schaden und die Belastung wären immens

Sehr geehrte Frau Staatsministerin, daher nochmals unsere Bitte an Sie: Unterstützen Sie die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Kommune und uns als örtliche Politikerinnen und Politiker in unserem Einsatz für den Erhalt des Schaeffler-Standortes Elfershausen.

Wir danken Ihnen für Ihren Einsatz und hoffen auf eine zeitnahe Stellungnahme aus Ihrem Hause,

mit freundlichen Grüßen

Sabine Dittmar, MdB
Bernd Rützel, MdB
Volkmar Halbleib, MdL
Kathi Petersen, MdL
Martina Fehlner, MdL
Georg Rosenthal, MdL
Harald Schneider, MdL a.D.