Recht auf kostenfreien Zugang zu frühkindlichen Bildungsangeboten
Die SPD-Landtagsfraktion hat auf ihrer Herbstklausur in Bad Aibling kostenfreie Kitas für alle gefordert. „Ziel ist es, jedem Kind den Zugang zu guten frühkindlichen Bildungsangeboten zu ermöglichen - unabhängig von der Herkunft des Kindes oder der Größe des Geldbeutels der Eltern“, betont die Aschaffenburger SPD-Abgeordnete Martina Fehlner.
„In den ersten Lebensjahren werden Grundlagen für eine erfolgreiche Bildungs- und Erwerbsbiografie gelegt. Dies haben zahlreiche Studien in der Vergangenheit nachgewiesen. Somit sind Kindertageseinrichtungen Bildungseinrichtungen. Sie müssen daher, ebenso wie der Schulbesuch, kostenfrei sein!“, so Fehlner weiter. In der Stadt Aschaffenburg würde das 2827 Kinder betreffen, die derzeit in Kindertageseinrichtungen betreut werden, in der Stadt Miltenberg z.B. 281 Kinder (Bayerisches Landesamt für Statistik, Stand 01.03.2016). Im Durchschnitt bedeutet dies pro Kita-Kind im Monat 117 Euro mehr Geld in der Familienkasse.
Wie aktuelle Zahlen zeigen (Ländermonitor "Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann-Stiftung) gibt es derzeit keine Bildungsgerechtigkeit im frühen Kindesalter in Bayern. Kinder mit Migrationshintergrund unter drei Jahren gehen beispielsweise deutlich seltener in Kitas (19%) als Kinder ohne Migrationshintergrund (31%), ebenso Kinder aus sozial schwächeren Familien. "Frühkindliche Bildungsangebote sind eine Investition in die Zukunft und der Grundstein für ein erfolgreiches Arbeitsleben. Auf lange Sicht werden sogar Kosten gespart", ist sich Fehlner sicher.
Die bayerische Bevölkerung möchte zu einem großen Teil die kostenfreien Kitas, wie eine aktuelle Umfrage ergeben hat (Umfrage von tns infratest im Auftrag der SPD-Landtagsfraktion). Demnach sprachen sich 68 Prozent der Befragten dafür aus, dass der Staat die Kosten trägt. Lediglich 23 Prozent sind dagegen.