Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg gehen komplett leer aus
Wie viele Direktvermarkter gibt es in Bayern, Unterfranken und in der Region Bayerischer Untermain und wie werden diese durch die Staatsregierung unterstützt? Das wollte die SPD-Landtagsfraktion vom Landwirtschaftsministerium wissen. Doch die Antwort der Staatsregierung auf die SPD-Anfrage macht deutlich, dass ein genauerer Kenntnisstand über Anzahl, Verteilung und Art von Direktvermarktungs-Betrieben fehlt.
Lediglich die Höhe der staatlichen Förderung ist bekannt. So wurden in den Jahren 2010 bis 2016 rund 2,5 Millionen Euro an Fördergeldern für ganz Bayern vergeben. Davon entfielen auf den Regierungsbezirk Unterfranken 484.582 Euro.
Der Aschaffenburger Landtagsabgeordneten Martina Fehlner bemängelt nicht nur die geringe Gesamtfördersumme für die unterfränkischen Direktvermarkter von durchschnittlich nicht einmal 80.000 Euro pro Jahr. Völlig verständnislos ist Fehlner vor allem darüber, dass einige unterfränkische Landkreise, darunter die Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg, bislang komplett leer ausgingen.
„Es ist schon verwunderlich, dass in diesen auch von der Landwirtschaft geprägten Landkreisen überhaupt keine Förderung für Direktvermarkter erfolgt. Das muss sich dringend ändern. Konkret fordert Fehlner, dass die Vorgaben bei der Direktvermarktung, beispielsweise beim Betrieb von Milchtankstellen, überprüft und erleichtert werden. Weiterhin sollte umgehend die Erfassung der regionalen Direktvermarkter erfolgen, um entsprechende Förderungspotenziale offenzulegen.
Darüber hinaus muss die Ernährungsbildung in den Schulen verstärkt werden. Nur mit einem ausreichenden Bewusstsein für regionalen Konsum kann Vermarktung vor Ort gelingen. „Hier geht es nicht um eine romantische Idylle, sondern um die Wertschöpfung im ländlichen Raum und den Wunsch der Verbraucher, die Herkunft der Produkte zu kennen und zu erleben!“, ist sich die Landtagsabgeordnete sicher.