Demokratische Grundwerte mit Leben erfüllt

Die Preisträger von „Gegen das Vergessen – Zwangsarbeiter in Schweinfurt“ und „Willkommen mit Musik“ zusammen mit ihren Laudatoren Muchtar Al Ghusain (2.v.r.) und Ralf Hofmann (r.) und dem SPD-Bezirksvorsitzenden Bernd Rützel (5.v.l.)

02. August 2016

UnterfrankenSPD vergibt Felix-Freudenberger-Preis

Den erstmals vergebenen Felix-Freudenberger-Preis der UnterfrankenSPD erhielten die Schweinfurter Initiative „Gegen das Vergessen – Zwangsarbeiter in Schweinfurt“ und das Würzburger Musikprojekt „Willkommen mit Musik“, die im Theater am Neunerplatz beheimatet ist.

Die feierliche Preisverleihung fand in den Räumen der Akademie Frankenwarte in Würzburg statt. Alle zwei Jahre soll der Preis „für besondere Verdienste um die Kultur, die Bildung und/oder die Zivilcourage“ künftig verliehen werden, so Bernd Rützel, Vorsitzender der UnterfrankenSPD. „Wir wollen damit Menschen auszeichnen, die wie der Namensgeber demokratische Grundwerte in glaubhafter Weise verkörpern und durch ihr Tun mit Leben füllen.“

Der in Würzburg geborene Buchhändler Felix Freudenberger (1874 bis 1927) wirkte als Stadtrat, Bürgermeister und Landtagsabgeordneter und war wegen seiner sozialistischen und pazifistischen Grundwerte Zielscheibe rechter Hetze. Freudenberger wurde aus der SPD heraus einer der Anführer des Arbeiter- und Soldatenrats, der im November 1918 auch in Würzburg gebildet wurde. Sein Einfluss sorgte dafür, dass die Räterevolution im April 1919 in Würzburg weitgehend friedlich verlief. Nach der Niederschlagung der Revolution in Würzburg mobilisierte Freudenberger gegenrevolutionäre Freikorpskämpfer. Nach Freudenberger wurde im Jahr 2008 der Felix-Freudenberger-Platz am Oberen Mainkai in Würzburg benannt.

Den mit 1.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt Klaus Hofmann von der Initiative „Gegen das Vergessen – Zwangsarbeiter in Schweinfurt“ aus der Hand von Ralf Hofmann, dem SPD-Unterbezirksvorsitzenden von Schweinfurt/Kitzingen. Klaus Hofmann betonte in seiner Dankesrede, dass ihre Aufklärungsarbeit über die Gräuel der Vergangenheit gerade in Zeiten von Übergriffen und Morddrohungen gegenüber Flüchtlingen umso wichtiger sei.

Den mit 500 Euro dotierten Förderpreis überreichte der Würzburger SPD-Vorsitzende Muchtar Al Ghusain an Jonas Hermes, der als Vertreter des Musikprojekts „Willkommen mit Musik“ im Anschluss von den über 70 Konzerten berichtete, die sie zusammen mit Flüchtlingen seit 2014 gegeben hätten.

Die Preisverleihung selbst wurde von den beiden bei „Willkommen mit Musik“ engagierten Musikpädagoginnen Anna Mavrommatis an der Violine und Rosa Faerber an der Gitarre musikalisch umrahmt.