Ralf Hofmann heißt der Bundestagskandidat der SPD im Wahlkreis Schweinfurt/Kitzingen. Er setzte sich in einer spannenden Kampfabstimmung mit 44 zu 35 Stimmen überraschend deutlich gegen Marietta Eder durch. 81 Delegierte aus Schweinfurt Stadt und Land sowie aus dem Landkreis Kitzingen waren nach Kolitzheim gekommen und erlebten ein vehementes Werben der Kandidaten wie auch ihrer jeweiligen Unterstützer um ihre Stimmen.
Eder, die an diesem Tag auch Geburtstag feierte, legte eloquent und kämpferisch ihre Positionen zur Bundespolitik dar. Sie wurde unterstützt vom Schwebheimer Bürgermeister Hans Fischer, der besonders ihr Engagement im Kampf um den Atomausstieg herausstellte. Auch Elvira Kahnt aus Kitzingen und der ehemalige SPD-Geschäftsführer Werner Brüggemann stellten sich für Eder in die Bütt und betonten ihre größere Bekanntheit innerhalb der SPD, was ihr einen besseren Platz auf der bayerischen Landesliste bescheren könne. Klaus Mertens aus Schweinfurt unterstrich Eders Gewerkschaftsnähe.
Ralf Hofmann dagegen betonte seine regionale Bekanntheit und stellte neben der Bildungspolitik die Wirtschaftskompetenz der SPD, für die er als Selbständiger stehe, in den Vordergrund. Für ihn warfen sich u.a. die ehemalige Landtagsabgeordnete Ruth von Truchseß, der Schweinfurter SPD-Fraktionsvorsitzende Joachim Schmidl sowie die junge Stadträtin Katharina Räth ins Zeug. Während Schmidl betonte, dass Hofmann glaubhaft für eine SPD als Volkspartei mit Wirtschaftskompetenz stehe, forderte Räth, dass die SPD die eingefahrene Parteischiene verlassen und mit Hofmann neue Wege gehen müsse. Dabei sicherte sie ihm die Unterstützung der Jusos zu. Der Gerolzhöfer Altbürgermeister Bräuer forderte die Kandidaten auf, Präsenz draußen in der Gesellschaft zu zeigen.
Das mit Spannung erwartete Wahlergebnis bekam der Sieger zuerst gar nicht mit, da er die Auszählung für ein Päuschen genutzt hatte. Fair gratulierte ihm Mariette Eder als erste und bewahrte trotz ihrer sichtbaren Enttäuschung Haltung und menschliche Größe. Ralf Hofmann zeigte sich in seinem Schlusswort kämpferisch und betonte, dass er stolz sei, dass seine Partei diese Auseinandersetzung um die Kandidatenfrage fair und sachlich geführt habe und sich damit nicht wie die CSU, die Öffentlichkeit und Presse ausgeschlossen hatte, verstecken musste. Er wolle auch diejenigen gewinnen, die heute nicht für ihn gestimmt hätten und einen offensiven Wahlkampf führen. Die Erfolge von Stefan Rottmann und Florian Töpper zeigten, dass alles möglich sei. Er setze auf das Direktmandat. Die CSU sei zu schlagen.