Zurzeit besteht keine akute Gefährdung der Wasserqualität des Mains am Bayerischen Untermain aufgrund eines sinkenden Sauerstoffgehalts. Darüber informiert die Aschaffenburger Landtagsabgeordnete Martina Fehlner. Sie hatte in der letzten Sitzungswoche vor der Sommerpause diesbezüglich eine Anfrage an die Staatsregierung gestellt.
Vorangegangen war ein Bericht des Bayerischen Rundfunks, in dem von verstärkten Kontrollen durch das Wasserwirtschaftsamts berichtet wurde. Vor allem im Landkreis Aschaffenburg zwischen Kleinostheim und Kahl waren die Werte einige Tage unge-wöhnlich schlecht und der Sauerstoffgehalt nahm auf seinem Weg an Karlstein vor-bei bis nach Kahl rapide ab. Die SPD-Politikerin wollte daher wissen, wie die Prog-nose für die Wasserqualität in den kommenden Wochen aussieht, zu welchen Folgen ein zu geringer Sauerstoffgehalt im Wasser führen kann und welche Gegenmaß-nahmen ergriffen werden können.
Das Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz erklärt in seiner heutigen Antwort, dass die aktuellen Wassertemperaturen des schiffbaren Mains im Bereich 22,5 bis 24,8 °C, der Sauerstoffgehalt im Bereich 4,3 bis 9,0 mg/l lägen. Die Alarmschwellen (Wassertemperatur > 25 °C an drei aufeinanderfolgenden Tagen, Sauerstoffgehalt < 4 mg /l) würden laut Ministerium derzeit nicht mehr erreicht. Bei sommerlichen Lufttemperaturen um 32 °C müsse man zwar evtl. kurzfristig mit einer Verschärfung der Lage rechnen, bei einem Rückgang der Lufttemperaturen auf 25 bis 28 °C entspanne sich die Lage bei Wassertemperatur und Sauerstoffgehalt aber wieder.
„Ein zu geringer Sauerstoffgehalt könnte die Gewässerbiologie des Mains erheblich schädigen, da stimme ich der Staatsregierung zu“, so Martina Fehlner, „im Idealfall brauchen Fische über 5mg Sauerstoff pro Liter Wasser, bei den hohen Temperaturen in den letzten Wochen ist es nicht verwunderlich wenn der O2-Gehalt abnimmt. Glücklicherweise sind wir von einem Fischsterben aktuell weit entfernt! Dennoch ist es wichtig, die Situation im Auge zu behalten und gegebenenfalls mit kurzfristigen Maßnahmen entgegenzuwirken!“
Kraftwerksbetreiber E.ON hatte beispielsweise mit einer freiwilligen Wehr- und Turbinenlüftung zur Stabilisierung des Sauerstoffgehalts des Mains bei Kahl/Main beigetragen.