Die SPD-Landtagsfraktion hat Maßnahmen für eine nachhaltige Tourismusentwicklung sowie konkrete Strategien angesichts des fortschreitenden Klimawandels gefordert. Martina Fehlner, tourismuspolitische Sprecherin, und Annette Karl, Vorsitzende des Arbeitskreises Wirtschaft und Medien, Infrastruktur, Bau und Verkehr, Energie und Technologie sprachen sich für die Stärkung des Tourismus in strukturschwa-chen, ländlichen Räumen aus. Ein entsprechendes Positionspapier zur Zukunft des Tourismus in Bayern wurde jetzt auf der Klausurtagung in Kloster Irsee vorgestellt.
„Das Thema Tourismus hat für die SPD in Bayern einen hohen Stellenwert“, erklärt Fehlner. „Der Tourismus sichert über eine halbe Million Arbeitsplätze in Bayern und ist damit von zentraler wirtschaftlicher Bedeutung, insbesondere auch für struktur-schwache Regionen. Mit seinen Natur- und Kulturschätzen, der Lebensfreude und Gastfreundschaft der Menschen, und nicht zuletzt mit seinen hohen Qualitätsstan-dards bietet Bayern alle Voraussetzungen, auch künftig die Spitze an der Belieb-theitsskala in Deutschland zu behaupten“, ist sich die unterfränkische Abgeordnete sicher. Globale Veränderungen, wie der Klimawandel und die zunehmende Alterung der Gesellschaft, aber auch neue Reisetrends stellen den Tourismus in Bayern aller-dings vor neue Herausforderungen.
Die veränderten Rahmenbedingungen bilden die Grundlage für das neue Positions-papier der SPD-Landtagsfraktion, in dem neun Kernforderungen formuliert sind. An erster Stelle steht die Forderung nach einer nachhaltigen Tourismusentwicklung für Bayern. „Eine intakte Natur ist eine der wichtigsten Grundlagen für einen zukunftsfä-higen Tourismus in Bayern“, unterstreicht Annette Karl. „Im Hinblick auf den Klima-wandel müssen jetzt konkrete Maßnahmen getroffen werden, um beispielsweise die betroffenen Alpenregionen dabei zu unterstützen, sich schneeunabhängiger zu ma-chen.“
Eine weitere wichtige Forderung bezieht sich auf die ländlichen Gebiete Bayerns. Gerade dort werden die touristischen Potenziale vielfach noch zu wenig genutzt. Die gezielte Förderung des Tourismus, aber auch die Stärkung strukturschwacher Re-gionen im Allgemeinen, kann einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der regiona-len Wirtschaft leisten.
Weiterhin ist es ein wichtiges Anliegen, Bayern als Reiseziel für alle Menschen zu positionieren. So setzt sich Martina Fehlner mit ihren Kolleginnen und Kollegen der SPD-Landtagsfraktion für mehr Barrierefreiheit ein, um es Menschen mit Behinderung, aber auch älteren Menschen und Familien mit Kindern zu ermöglichen ihren Urlaub zu genießen.
Außerdem sind die Organisationsstrukturen im Tourismus oft noch nicht effizient genug, etwa, wenn sie sich ausschließlich an Verwaltungsgrenzen orientieren. Eine gezielte Fokussierung auf Destinationen sowie eine klare Arbeitsaufteilung zwischen den einzelnen Verantwortungsbereichen führt hingegen zu einer besseren Ausschöpfung der finanziellen Ressourcen und einer erfolgreicheren Vermarktung. Schließlich sind auch verstärkte Anstrengungen im Bereich der Nachwuchsförderung notwendig. Der Mangel an Auszubildenden und Fachkräften zeigt sich besonders drastisch im Gastgewerbe. „Wenn wir die hohe Qualität im bayerischen Tourismus halten wollen, müssen wir unbedingt für bessere Perspektiven für Nachwuchskräfte in touristischen Berufen sorgen“, fordert Fehlner.
Weitere Punkte im Positionspapier sind die Verbesserung der Erlebbarkeit Nationaler Naturlandschaften, die Attraktivitätssteigerung von Wander-, Fahrrad- und Wassertourismus und die verstärkte Nutzung regionaler Spezialitäten und Produkte für den Tourismus.