Die SPD-Landtagsabgeordnete Martina Fehlner hat jetzt im Rahmen des bayernweiten Projekts Rollentausch für einen Tag im Seniorenwohnstift St. Elisabeth in Aschaffenburg mitgearbeitet, um sich aus erster Hand über die Sorgen und Nöte der Bewohner und die aktuelle Pflegesituation, aber auch über die schönen Seiten des Älterwerdens zu informieren. Zuvor führte die Abgeordnete Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der Leitung des Seniorenwohnstifts.
Fehlner: „Ich kannte das Haus ja schon aus meiner politischen Arbeit, aber ich wollte noch mehr Informationen über die personellen, finanziellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Senioren-Einrichtungen aus erster Hand erhalten. Solche Erfahrungen aus der Praxis sind für mich besonders wichtig. Ich war tief beeindruckt von der engagierten Arbeit, die die Mitarbeiter im Seniorenwohnstift St. Elisabeth physisch und psychisch leisten und welche Geduld und Wertschätzung den älteren Menschen hier entgegengebracht wird!“
Die „Aktion Rollentausch“ der bayerischen Wohlfahrtsverbände lädt politische Mandatsträger regelmäßig ein, in sozialen Einrichtungen ihrer Wahl mitzuarbeiten und für einige Stunden die Rollen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu tauschen. Durch die Aktion soll der Dialog zwischen Wohlfahrtsverbänden und Politik belebt werden und die Bedeutung der sozialen Arbeit und Pflege in die öffentliche und politische Wahrnehmung gerückt werden. „Laut der Bertelsmann-Stiftung fehlen uns bis zum Jahr 2030 rund 500.000 Pflegekräfte – wir brauchen also so schnell wie möglich Lösungen auf die Fragen: Wer soll uns in der Zukunft pflegen? Wie motivieren wir Menschen, in dieses Berufsfeld einzusteigen? und: Wie soll die Pflege der Millionen Pflegebedürftigen finanziert werden?“, macht Fehlner deutlich.
Marco Maier, der Leiter des Seniorenwohnstifts St. Elisabeth der Caritas zeigte sich hoch erfreut über den Besuch der Landtagsabgeordneten. Sein Haus macht bereits zum achten Mal bei der Aktion mit: „Die Gesellschaft muss unbedingt wertschätzen, was Altenpflege leistet, vor allem die ausgebildeten Altenpflegerinnen und Altenpfle-ger. Wir werden im Jahr 2030 drei bis vier Millionen pflegebedürftige Menschen in Deutschland haben. Bleibt der Anteil der stationär betreuten Personen konstant bei 32 Prozent, werden dann rund eine Million Pflegeplätze benötigt.“ Die Erwartungen der Pflegekräfte an die Politik sind daher auch in St. Elisabeth klar definiert: Die regelmäßige Anpassung der Pflegesätze sei unerlässlich, um weiterhin genügend Fachkräfte finanzieren zu können.
Von der morgendlichen Grundpflege bis hin zur Unterstützung bei den Mahlzeiten reichten die Tätigkeiten von Martina Fehlner an diesem Tag. Vor allem die intensiven Gespräche mit den Bewohnern über ihren Lebensweg, ihren beruflichen Werdegang und die Familiensituationen waren für Martina Fehlner äußerst bewegend und lehrreich. „Pflege braucht Zeit, Pflege braucht Wertschätzung und Pflege muss für jedermann bezahlbar bleiben. Politik muss sich an der Lebenswirklichkeit der Menschen orientieren und die richtigen Rahmenbedingungen schaffen!“