In den letzten Jahren hat das Sterben der Supermärkte und Lebensmittelläden in ganz Bayern deutlich zugenommen. Das hat eine Anfrage aus der SPD-Landtagsfraktion an die Staatsregierung ergeben.
Waren im Jahr 2005 in ganz Unterfranken noch 723 solcher Läden vorhanden gewesen, so sind es heute nur noch 617. Dies entspricht einem Rückgang von 14,66%.
Betroffen ist hiervon auch die Schweinfurter Region: 2005 hatte es in Stadt und Landkreis Schweinfurt 87 Lebensmittelläden gegeben, 2014 sind es lediglich noch 83 (-4,6%), davon 27 in der Stadt Schweinfurt.
MdL Kathi Petersen (Schweinfurt) fordert die Staatsregierung nun zu mehr Einsatz auf, um dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken: „Es kann nicht sein, dass Fördermittel, Expertise und Beratung in diesem Bereich auf vier verschiedene Ministerien sowie diverse Behörden und Ämter aufgeteilt sind. Das muss alles unter dem Dach des neuen Heimatministeriums gebündelt werden“. Vor allem in strukturschwachen Regionen werde die Nahversorgung mittelfristig in weiten Teilen Bayerns wegbrechen, befürchtet Petersen. "Die Wege zu den Supermärkten werden immer weiter. Vor allem für ältere und in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen wird die Versorgung mit Lebensmitteln so zum Problem. Das betrifft u.a. auch die Oberndorfer Bevölkerung nach der Schließung des Lidl-Marktes“. Außerdem hätten die wohnortnahen Geschäfte auch eine soziale Komponente, wie Petersen erklärt. "Es sind Orte, an denen man andere Menschen trifft, und miteinander ins Gespräch kommt. Deshalb ist es auch eine politische Aufgabe, für den Erhalt solcher Treffpunkte zu sorgen“. In diesem Zusammenhang seien vor allem Dorf- und Stadtteilläden als Alternativen denkbar. Aber auch die Verbraucher könnten durch bewusstes Einkaufen die Existenz wohnortnaher Lebensmittelgeschäfte sichern.