MdL Petersen zum UNESCO-Weltalphabetisierungstag am 8. September 2014
Die nationale Alphabetisierungsdekade ist Dank der SPD Teil des Koalitions-vertrages und wird den mindestens 7,5 Millionen funktionalen Analphabetinnen und Analphabeten in Deutschland dabei helfen, Schreib- und Lesefähigkeiten zu erwerben oder zu stärken. Die Bundesregierung wird über 10 Jahre lang ihre Maßnahmen im Kampf gegen Analphabetismus intensivieren.
Auch in Bayern sind viele Menschen von funktionalem Analphabetismus betroffen, wie die SPD-Landtagsabgeordnete und Bildungspolitikerin Kathi Petersen (Schweinfurt) anlässlich des UNESCO-Weltalphabetisierungstags am 8. September 2014 berichtet. Laut leo-Studie können rund 700.000 Menschen in Bayern nicht richtig lesen und schreiben. Die PIAAC-Studie geht sogar von über 1 Mio. aus. Nach wie vor sind genaue Daten schwer zu ermitteln, da mangelnde Lese- und Rechtschreibfähigkeiten als Tabu gelten.
„Wir müssen sicherstellen, dass alle Menschen – unabhängig von ihrer sozialen Herkunft – von klein auf richtig Lesen und Schreiben lernen, und dass diejenigen, bei denen es nicht so war, die Möglichkeit haben, dies nachzuholen“, so Petersen. Der Kampf gegen Bildungsarmut in Bayern sei für die SPD-Landtagsfraktion definitiv nicht nur auf das Kindes- und Jugendalter beschränkt. „Alphabetisierung ist altersunabhängig der Schlüssel zu mehr Bildungsgerechtigkeit und Teilhabe. Daher muss auch die Erwachsenenbildung, die immerhin in der Landesverfassung verankert ist, in Bayern wesentlich stärker unterstützt werden“. Die Vermittlung von Grundbildung sei eine wichtige Aufgabe der Erwachsenenbildung. Daher werde man auch in den kommenden Haushaltsverhandlungen einen Antrag zur Verbesserung der entsprechenden Förderung einbringen.
Eine diesbezügliche Anfrage Petersens an die Staatsregierung hatte ergeben, dass sechs der sieben bayerischen Träger bzw. Organisationen der Erwachsenenbildung im Jahr 2014 geringere Zuwendungen als im Jahr 2013 erhalten hatten. Einzige Ausnahme war hierbei der Bayerische Volkshochschulverband, der sich über eine leichte Erhöhung freuen konnte.
Zudem werde man sich für ein bayerisches Weiterbildungsgesetz sowie eine Änderung des Erwachsenenbildungsförderungsgesetzes engagieren.