SPD-Bildungsexpertin Petersen spricht von "Schande für den Freistaat"
Unter den Erwerbstätigen in Bayern gibt es der Erwachsenen-PISA-Studie (PIAAC) zufolge rund 1,2 Millionen Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben können. Die SPD-Bildungspolitikerin Kathi Petersen kritisiert, dass die Staatsregierung dieses Problem bislang auf unverantwortliche Weise ignoriert. Eine entsprechende Anfrage von Petersen an das Kultusministerium ergab eine mehr als deutliche Antwort.
Die Schweinfurter Abgeordnete Petersen: „Pro Jahr gibt die CSU-Staatsregierung bislang lediglich 200.000 Euro für Alphabetisierungskurse aus, wie das Kultusministerium einräumen musste. Das sind 16 Cent pro Betroffenem und Jahr! Wie soll mit diesen Cent-Beträgen irgendeine Verbesserung erreicht werden? Das ist eine Schande für unseren so wohlhabenden Freistaat.“
Laut der PIAAC-Studie sind in Deutschland 17,5 Prozent der Erwerbstätigen „funktionelle Analphabeten“, die dringend Förderung und Hilfe bräuchten. Petersen betont: „Lesen und Schreiben sind Grundvoraussetzungen für Erfolg im Beruf und für den Erwerb von Fachwissen. Unsere Wirtschaft ist auf qualifizierte Arbeitskräfte angewiesen. Und gesellschaftspolitisch ist es ein Armutszeugnis, wenn so viele Menschen durchs Raster fallen.“
Petersen macht sich für eine bayerische Erwachsenenbildungskampagne stark. Die Staatsregierung müsse ihr Engagement in diesem Bereich deutlich verstärken und ihm mehr Aufmerksamkeit widmen.