Diesen SPD-Bezirksparteitag in Unterfranken wird der frisch gewählte SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf so schnell nicht vergessen.
Denn es war der erste Parteitag nach seiner Wahl eine Woche zuvor auf dem SPD-Bundesparteitag in Berlin, wie SPD-Bezirksvorsitzender Bernd Rützel verriet.
Eine kurze Aussprache war vorgesehen, denn eigentlich hatte Klüssendorf noch eng getaktete Anschlusstermine. Doch die Aussprache nach seiner Rede geriet länger, als von Rützel geplant. „Macht nichts. Die SPD diskutiert gerne, das ist ein Zeichen von Lebendigkeit und innerparteilicher Demokratie. Und auch wenn es inhaltlich ordentlich zur Sache ging, so war es doch stets fair, solidarisch und lösungsorientiert. So eine Debattenkultur wie hier in Unterfranken wünschte ich mir überall“, so Rützel.
Da bis auf Delegiertenwahlen zum Bundesparteitag und zum Kleinen Landesparteitag keine Neuwahlen anstanden, ging es auf dem Parteitag der UnterfrankenSPD vor allem um die Anträge der Ortsvereine und der Arbeitsgemeinschaften. Auch zwei Resolutionen wurden verabschiedet: Die Delegierten sprachen sich auf Antrag der Arbeitsgemeinschaft für Arbeit in der SPD (AfA) für die Beibehaltung des Acht-Stunden-Tages aus und stärkten somit den Gewerkschaften den Rücken in der aktuellen Diskussion.
Und sie verabschiedeten eine Resolution für eine verlässliche und staatlich gesicherte Finanzierung der sozialpsychiatrischen Dienste in Bayern. Die Anträge drehten sich u.a. um fairere Arbeitsbedingungen für studentische Beschäftigte, mehr Mietsicherheit, die Sicherung der Einspeisung von Solarstrom aus privaten Photovoltaik-Anlagen und um die kostenlose Fahrradmitnahme im ÖPNV in Bayern.
Rützel freute sich am Ende des Parteitags erneut über die Diskussionen zu Klüssendorfs Rede und zu den Anträgen. „Das hat richtig Freude gemacht, so eine lebendige Partei zu erleben!“
Foto: SPD-Bezirksvorsitzender Bernd Rützel mit seinem Gast, dem SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf, der AfA-Landesvorsitzenden Katharina Räth und Schweinfurts SPD-Oberbürgermeisterkandidat Ralf Hofmann; Foto: Max Dörflein