Politische Bahnfahrt mit der Mainschleifenbahn

12. Mai 2016

SPD-Bezirk Unterfranken mit Martin Burkert unterwegs

Wenn der Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages ein Verkehrsprojekt besucht, dann sorgt das vor Ort für ordentliche Bewegung. Auf Einladung des SPD-Bundestagsabgeordneten und unterfränkischen SPD-Bezirksvorsitzenden Bernd Rützel fuhr Martin Burkert am Muttertag von Seligenstadt bis Volkach mit der Mainschleifenbahn und lies sich zusammen mit Mitgliedern des SPD-Bezirksvorstands das spannende Bahn-Projekt erklären.

Die Mainschleifenbahn-Macher vom gleichnamigen Förderverein erhoffen sich von der Politik Unterstützung auf eine Reaktivierung des Schienen-Personennahverkehrs auf ihrer Strecke. „Seit Ende 2013 laufen entsprechende Untersuchungen, das nötige Fahrgastpotential von über 1.000 Fahrgästen pro Tag scheint vorhanden“, so Fördervereinsvorsitzender Dr. Oßwald. Ihm und seinem Mitstreiter Dr. Schramm, dem Geschäftsführer der Betreibergesellschaft, ging es an diesem Tag konkret darum, die fehlende Förderung nichtstaatlicher Eisenbahnen durch den Bund genauso anzusprechen wie die mögliche Anbindung des Haltepunktes Seligenstadt an den DB-Bahnhof Seligenstadt und schließlich die Finanzierung des dann nötigen Ausbaus der Infrastruktur vor Ort.

„Hut ab!“ - Beeindruckendes Vereinsengagement

Zuerst einmal beeindruckte aber der Verein mit seinem Engagement. Sowohl Rützel als auch Burkert sind „alte Bahner“, sie wissen um die Arbeit, die der Förderverein leistet. „Hut ab! Was hier gleistet wird, ist von unschätzbarem Wert“, so Rützel. „Der Förderverein und die Betreibergesellschaft müssen die Kosten von 100.000 Euro pro Jahr selbst aufbringen, bekommen keine Zuschüsse. Und sorgen mit diesen Mitteln dafür, dass eine wunderschöne Strecke von 10 Kilometern instand gehalten wird.“ Allein die Arbeiten am Gleisbett und die Wartungsarbeiten an der Lok und den Wagen beeindruckten die Gäste aus der Politik nachhaltig. „Hier stecken tausende Stunden Arbeit drin“, rechnete Rützel hoch.

Eine Reaktivierung des Schienenverkehrs bringe aber auch ein Ende des dann parallel verlaufenden Busverkehrs mit sich. „Und das wollen einige Gemeinden hier in der Region nicht“, wissen die anwesenden SPD-Kommunalpolitiker zu berichten. Hinzu kämen die Kosten für einen Anschluss an das bestehende DB-Netz sowie die Ertüchtigung der Haltestellen – und natürlich eine umfassende Potentialanalyse, ob überhaupt genügend Fahrgäste das dann neue Angebot nutzen würden. „Das sind noch viele Hürden bis zu einem regulären Schienenverkehr.“

Tourismusverkehr als Mittelweg?

46 Betriebstage plus circa 30 Sonderfahrten im Jahr – so die bisherige Bilanz der Mainschleifenbahn. „Dieses Potential hier mit der wunderschönen Fahrtstrecke und den sehr schön hergerichteten historischen Wägen sollte man noch stärker für den Tourismus nutzen“, so Rützel. Dass sich bislang von Seiten der Landesregierung niemand zuständig fühle für dieses touristische Kleinod, sei schade und müsse geändert werden. Die anwesenden SPDler sind sich einig und wollen den Verein unterstützen: „Es kann nicht sein, dass hier tausende ehrenamtliche Stunden geleitet werden, dass eine Schienenstrecke nachhaltig ertüchtigt und gepflegt wird und dass der Verein hierfür gar keine Unterstützung erhält.“

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