Martina Fehlner: Bayern beantragt Notfallzulassung für Boveria-Pilz zur Bekämpfung von Maikäferlarven in Obstplantagen

05. November 2014

Auf Initiative der Aschaffenburger Landtagsabgeordneten Martina Fehlner hat die Bayerische Landesregierung heute mitgeteilt, auf Bundesebene eine Notfallzulassung für den Boveria-Pilz zur Bekämpfung von Maikäferlarven in Obstplantagen zu beantragen. Außerdem sind die Förderkonditionen für die von der Engerling-Plage betroffenen und geschädigten Obstanbaubetriebe auf Drängen der Abgeordneten noch einmal verbessert worden. Ein entsprechender Antrag der SPD-Landtagsfraktion wurde heute im Landtagsausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten beraten und angenommen.

Das Problem: die Maikäfer-Larven fressen die Wuzeln und Feinwurzeln der Apfel- und Kirschbäume sowie der Johannis- und Stachelbeersträucher ab. Die Folge: die Pflanzen tragen kaum noch Früchte oder sterben langsam ab. Im Landkreis Miltenberg sind ca. 50 bis 70 Hektar der Anbaufläche vom Maikäfer befallen. „Die Obstbauern mussten in den letzten Jahren durch die gefräßigen Engerlinge große finanzielle Schäden hinnehmen. Auf einem Quadratmeter findet man bis zu 100 Larven im Boden. Ganze Grundstücke bzw. Plantagenabschnitte sind rodungsreif. Die Bauern klagen über bis zu 30% Ertragsverlust im Jahr und die erforderlichen Neuanpflanzungen sind mit hohen Investitionskosten verbunden!“, macht Fehlner die Dringlichkeit des Problems deutlich.

Eine mögliche Lösung den Engerlingfraß in den Obstplantagen zu reduzieren, ist der Einsatz des Boveria-Pilzes, der in Deutschland allerdings noch keine Zulassung hat. Das biologische Mittel hat zwar ein EU-weites Anwendungsverbot, kann aber durch eine so genannte „Notfallzulassung für 120 Tage“ genehmigt werden. Die Zuständigkeit für das Genehmigungsverfahren liegt beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). „Ich freue mich sehr, dass meine Initiative Erfolg gehabt hat. Es geht schließlich darum, die Arbeit und die Existenz der Obstanbaubetriebe im Landkreis Miltenberg auch für die Zukunft zu sichern. Spätestens im Frühjahr nächsten Jahres müsste die Anwendung des Mittels erlaubt sein, denn 2015 ist ein sogenanntes Hauptflugjahr des Maikäfers“, macht die Landtagsabgeordnete die Dringlichkeit des Verfahrens deutlich.

Die Landesregierung solle darüber hinaus daran mitwirken, dass auch zusätzliche Maßnahmen, wie die Bekämpfung der Maikäfer an nahegelegenen Waldrändern und die Errichtung von so genannten Hagelnetzen in den Obstplantagen weiter gefördert würden.

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