Lehrerstellen im Landkreis Schweinfurt gestrichen

12. Februar 2014

MdL Petersen kritisiert Kultusministerium „Gespart wird auf Kosten der Kinder und Lehrer“

Im Schuljahr 2012/13 waren in den Grund- und Mittelschulen im Landkreis Schweinfurt 10 Lehrkräfte weniger beschäftigt als im Vorjahr. Diese Auskunft erhielt die SPD-Landtagsabgeordnete Kathi Petersen letzte Woche auf ihre Anfrage im Plenum. Welche Konsequenzen dieser Personalabbau hat, zeige der Artikel „Akuter Lehrermangel: Klassen werden heimgeschickt“ vom 11. Februar 2014 im Schweinfurter Tagblatt. „Wir können nicht hinnehmen, dass Schulkinder auf Nachbarklassen verteilt oder gar nach Hause geschickt werden müssen, wenn eine Lehrerin krankheitsbedingt ausfällt. Die Staatsregierung muss gewährleisten, dass es flächendeckend eine ausreichende Anzahl von Grundschullehrkräften gibt. Das ist unerlässlich“, fordert Petersen, die auch Mitglied im Bildungsausschuss ist. Dazu gehöre eine entsprechende Aufstockung der Mobilen Reserve.

Unzumutbar sei auch, dass Lehrkräfte nicht mehr zu Fortbildungen gehen könnten oder krank zur Arbeit erschienen, da sonst die Unterrichtsversorgung nicht gewährleistet werden könne. „Wenn Lehrerinnen und Lehrer krank zur Schule gehen, schaden sie sowohl den Kindern als auch sich selbst. Das kann nicht sein“, so die SPD-Politikerin. „Wir brauchen definitiv mehr Lehrerinnen und Lehrer“.

Daher kämpfe die SPD-Landtagsfraktion auch gegen die von Kultusminister Spaenle angekündigten Streichungen von Lehrerstellen. Vielmehr müssten die durch Schülerrückgang freiwerdenden Planstellen („Demografische Rendite“) den Schulen erhalten bleiben und mit für die jeweilige Schulart qualifizierten Lehrerinnen und Lehrern vollständig besetzt werden, so wie es die CSU im Landtagswahlkampf auch noch versprochen hatte. Nur so sei individuelle Förderung, Inklusion und der Ausbau von Ganztagsangeboten möglich.

Diese Forderungen, verbunden mit dem Verlangen nach konkreten Aussagen über die Planstellenentwicklung in den nächsten Jahren, hatte die SPD-Landtagsfraktion in der letzten Woche mit einem Dringlichkeitsantrag in den Landtag eingebracht. Dieser wurde jedoch von der Landtagsmehrheit abgelehnt.

„Wenn gute Bildung in ganz Bayern für die CSU-geführte Staatsregierung noch wichtig sein sollte, dann muss sie für mehr Lehrerstellen in allen Regierungsbezirken sorgen“, fordert Petersen. „Es kann jedenfalls nicht angehen, dass zunehmend mehr unterfränkische Lehrkräfte nach Oberbayern versetzt werden, wenn wir sie hier dringend brauchen“.

Die SPD-Landtagsfraktion werde in jedem Fall weiterhin für die Verbesserung der Situation an den Schulen kämpfen.

In diesem Zusammenhang weist Petersen auf die Aktion „Schule-retten.de“ der SPD-Landtagsfraktion sowie die BLLV Online-Petition „Nein zu Stellenstreichungen an den Schulen“ hin. Letztere kann unter www.bllv.de/planstellen unterzeichnet werden.

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