""Bildungsexperte Prof. Dr. Pollak auf Einladung von AfB in Schweinfurt/ „Lebenslanges Lernen hilft“**
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“. Dass dieser Satz schon lange nicht mehr stimmt, das wurde bei einer Veranstaltung der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Bildung Unterfranken (AfB) deutlich. Auf Einladung der AfB-Vorsitzenden Kathi Petersen, MdL war Prof. Dr. Reinhard Pollak (FU Berlin) nach Schweinfurt gekommen, um über die Bedeutung von Weiterbildung und lebenslangem Lernen zu sprechen. „Auch Erwachsene sind gefordert, weiter zu lernen. Nicht nur im Hinblick auf das Berufsleben, sondern um zu verstehen, was in der Welt vor sich geht und um Zusammenhänge zu begreifen“, leitete Petersen den Abend ein.
Pollak lehrt und forscht am Wissenschaftszentrum der FU Berlin und arbeitet im Nationalen Bildungspanel mit. Groß angelegt ist die NEPS-Studie, die Lebensbildungswege erforscht. „Wir stehen vor drei großen gesellschaftlichen Herausforderungen: dem demografischen Wandel, dem technologischen Wandel und der Inklusion/ Integration. Wie können wir diese bewältigen?“ Weiterbildung sei der Schlüssel dafür. „Im Schnitt macht jeder Deutsche eine Fort- oder Weiterbildung pro Jahr“, erläuterte Pollak.
Allerdings gebe es deutliche Unterschiede zwischen den Berufen. So seien z.B. für Pflegekräfte, Lehrer oder auch Ärzte öfter Weiterbildungen vorgeschrieben. Menschen hingegen, die in Berufen arbeiteten, die es künftig vielleicht gar nicht mehr geben werde, wie z.B. Montagehelfer oder Postverteiler, würden häufig keine Weiterbildung machen. „Gerade für diese Menschen, wäre es aber umso wichtiger, da sie in anderen Bereichen werden arbeiten müssen“. Dies müsse seitens der Betriebe gewährleistet werden. Petersen wies darauf hin, dass sich die BayernSPD Landtagsfraktion schon lange für ein Bildungsfreistellungsgesetz stark mache, aber bisher leider an der Mehrheitsfraktion gescheitert sei.
Petersen begrüßte in diesem Zusammenhang, dass Stadt und Landkreis Schweinfurt sich auf den Weg gemacht haben, eine Bildungsregion zu werden. Mit dieser sollen alle hiesigen Bildungseinrichtungen besser vernetzt und individuelle Bildungsangebote gemacht werden können.
Pollaks Fazit: „Bildung ist nicht alles, aber fast alles“.