Arbeit gerecht verteilen

02. März 2012

Andrea Ypsilanti zu Gast bei AsF Unterfranken – Kirmeier bestätigt

„Wir müssen Visionen für eine andere, für eine gerechte Verteilung der Arbeit entwickeln. Wir wollen dazu in Zukunft anders wirtschaften“, forderte Andrea Ypsilanti bei der Bezirkskonferenz der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischen Frauen (AsF) Unterfranken. Die Vorstandssprecherin des Instituts solidarische Moderne kritisierte die aktuelle Verteilung von Arbeit. „Frauen leisten immer noch mehr ehrenamtliche Arbeit. Frauen kümmern sich häufiger um Familie und Hausarbeit. Zu den früheren 3 Ks – Kinder, Küche, Kirche – sei ein 4. K die Karriere dazugekommen“, schilderte Andrea Ypsilanti, MdL. Dies wolle die AsF ändern. „Wir brauchen eine tägliche Arbeitszeitverkürzung“, forderte die wiedergewählte Vorsitzende der AsF Unterfranken Ursula Kirmeier. Nur so sei es möglich, dass Frauen und Männer sich neben der „normalen Arbeit“ um Familie, Haushalt und Ehrenamt kümmern können.

„Für unsere Ehrenämter brauchen wir alle mehr Zeit. Demokratie braucht Demokraten habe Friedrich Ebert festgestellt. Damit wir uns alle einbringen können, brauchen wir auch die nötige freie Zeit“, so Andrea Ypsilanti. Die hessische SPD-Politikerin teilt auch die Forderung der AsF Unterfranken für mehr Frauen in Führungspositionen. „Wir brauchen endlich die Quote für Frauen in Führungspositionen. Die Zeit des Abwartens und der Freiwilligkeit ist vorbei. Frauen sind sehr gut ausgebildet, scheitern aber immer wieder an der sogenannten gläsernen Decke“, ärgerte sich Andrea Ypsilanti. Die Quote sei das nötige Hilfsinstrument, um diese Decke zu durchbrechen.

Doch nicht nur Arbeit müsse anders verteilt werden, sondern auch Vermögen. Die Schere zwischen arm und reich gehe in Deutschland leider immer weiter auseinander. Deshalb brauchen gerade Frauen bessere Einkommen. „101 Jahre nach dem ersten internationalen Frauentag müssen wir immer noch für gleiche Löhne kämpfen. Es sind vor allem Frauen, die in prekären Beschäftigungsverhältnissen, in Minijobs und/oder Leiharbeit arbeiten. Damit verbunden ist leider auch die große Gefahr der Altersarmut, da durch die niedrigen Löhne auch geringe Rentenansprüche entstehen“, kritisierte Andrea Ypsilanti.

In dem Antrag „Frauenwirtschaft“ stellte die AsF Unterfranken erste Visionen für eine andere Art des Wirtschaftens vor. „Wir müssen die Rolle des Staates und des Marktes wieder neu definieren. Zu lange glaubten viele, dass der Markt schon alles regeln werde. Wir sind davon überzeugt, dass staatliches Eingreifen nicht nur 2008 und 2009 dringend notwendig und richtig war“, so Marietta Eder, die den Antrag eingebracht hatte.

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